Bodendaten, Bodeninformation

Zur Vollziehung von § 4 Grundlagenforschung des NÖ Bodenschutzgesetzes „Die NÖ Landesregierung hat den Zustand der Böden zu untersuchen, deren Veränderung zu beobachten und Entwicklungstendenzen zu erforschen, sowie die Ergebnisse zu dokumentieren und zu veröffentlichen“ werden folgende Aktivitäten gesetzt und auf www.unserboden.at veröffentlicht: 

  • Bodentypenkarten / NÖ-weit und bezirksweise) als Informationsmedium für BürgerInnen und Schulen
  • Boden-Untersuchungsprojekte und Bodenmonitoring im österreichweiten BORIS (Bodeninformationssystem des Bundes und der Bundesländer).
  • NÖ Bodenmonitoring am UFT Tulln durch das Institut für Bodenforschung. 

Zu den Themen Erosion von Böden und Zusammenhang von Boden und Wasserhaushalt werden am Open Air Labor mit Standort Petzenkirchen durch das Bundesamt für Wasserwirtschaft laufend Daten ausgewertet.

Weitere Informationen zu Bodenaktivitäten unter www.unserboden.at: 

Bodentypenkarte von Niederösterreich
Bodentypenkarte


Zu Beginn der 1990er Jahre wurde in NÖ erstmals eine Bodenzustandsinventur (BZI) zur Erfassung von allgemeinen Bodenparametern an insgesamt rund 1450 Standorten durchgeführt. 

Da ausgehend von der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur bei den meisten in der BZI erfassten Bodeneigenschaften davon auszugehen ist, dass Veränderungen nur graduell über lange Zeiträume erfolgen und damit statistisch abgesichert werden können, wurde eine Wiederbeprobung für größere Zeitintervalle vorgesehen.

Diese wurde nunmehr nach 30 Jahren mit Beginn 2020 gestartet. 

Derzeit werden Oberbodenproben an 300 Standorten im pannonischen Raum (Tschernosemgebiet) wieder beprobt und auf die Kennwerte organischer Kohlenstoff, Stickstoff sowie ausgewählte Metalle und Metalloide untersucht.
Die Auswertung eröffnet die Möglichkeit, Veränderungen in den untersuchten Kennwerten in den letzten 30 Jahren zu erkennen.

Wiederholung der Beprobung von Standorten der Bodenkartierung in NÖ

Im Zeitraum 2016 bis 2019 wurden mehr als 600 Profilstellen der Österreichischen Bodenkartierung in NÖ wieder beprobt. Dabei wurden Oberbodenproben unter Acker- und Grünlandstandorten, für welche noch Archivproben der Erstbeprobung verfügbar sind, entnommen. 

Die Untersuchungen umfassen Bodenazidität (pH-Wert), Karbonat, organischen Kohlenstoff und Stickstoff sowie potentiell pflanzenverfügbare Nährstoffe (Phosphor, Kalium und Silizium).

Übersichtskarte über Bodennährstoffe in Niederösterreich


Kartierung und Modellierung der Kohlenstoffsättigungspotentiale und ‑defizite. 

Auf Basis der BZI NÖ wurden mittels Modellrechnungen aus der Kornfraktion < 20 µm (Ton, Fein- und Grobschluff) die Sättigungspotentiale abgeleitet und GIS-basiert für ganz NÖ mit Hilfe eines Landschaftsmodells in hoher Auflösung interpoliert. 

Weiterhin wurden die Sättigungsdefizite aus der Differenz zu den 1990 erhobenen Gehalten an organischem Kohlenstoff errechnet und ebenfalls mittels eines Landschaftsmodells in eine hochaufgelöste Karte umgesetzt.

Das Ausmaß der Kohlenstoffspeicherung im Boden ist ein Indikator für die Bodengesundheit und die Ökosystemleistungen, welche von Böden erbracht werden können. Die Universität für Bodenkultur (Standort Tulln) hat in den vergangenen Jahren im Auftrag der NÖ ABB und mit Unterstützung durch den NÖ Landschaftsfonds die Speicherkapazität (Kohlenstoffsättigungspotenzial), die aktuellen Kohlenstoffkonzentrationen sowie die daraus resultierenden Defizite erhoben.
Damit können Aussagen über die Obergrenze der Speicherung getroffen werden. Die Veränderung der Kohlenstoffkonzentrationen in landwirtschaftlich genutzten Oberböden während der letzten drei Jahrzehnte wurde im Rahmen des NÖ Bodenmonitoringprogramms gemessen und zeigt deutliche Zunahmen sowohl auf Äckern als auch auf Grünland.
Erhöhte Kohlenstoffspeicherung fördert die Bodenfruchtbarkeit und andere wichtige Bodenfunktionen sowie damit verbundene Ökosystemleistungen wie Retention von Hochwasser und Grundwasserschutz durch die Pufferung von Nähr- und Schadstoffen. Darüber hinaus leisten die landwirtschaftlichen Böden von Niederösterreich durch Kohlenstoffbindung einen Beitrag zur Minderung der Treibhausgase in der Atmosphäre.

Übersichtskarte
Übersichtskarte
Übersichtskarte

Bodendauerbeobachtung und Monitoring von organischen Schadstoffen in NÖ Böden. 

In den zentralen Siedlungs- und Wirtschaftsräumen Schwechat und Tullner Feld wurden seit Ende der 1990er Jahre insgesamt mehr als 50 Bodendauerbeobachtungsflächen nach dem Konzept von Blum et al. (1996) angelegt und zum Teil mehrfach beprobt. 

Die gemessenen Kennwerte umfassen neben pH-Werten, organischem Kohlenstoff und Karbonat auch anorganische (Schwermetalle und Metalloide, Fluor) und organische (PAK, Dioxine und Furane, BTEX, PCB) Schadstoffe.
Im Rahmen des Projekts Austro-PoPs wurde ein Teil der Flächen im Jahr 2019 wieder beprobt.


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Letzte Änderung dieser Seite: 25.5.2023
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