Viribus Unitis 2008 - Virtuelle Landeskatastrophenschutzübung erstmals mit Digitalfunk

Zivile Katastrophenhelfer simulierten Katastrophe am militärischen Gefechtssimulator

Unter dem Titel „Viribus Unitis 2008" (mit vereinten Kräften) wurden am 17. und 18. September 2008 wieder rund 120 Führungskräfte des Bundesheeres und der NÖ Einsatzorganisationen mit verschiedensten Katastrophenszenarien konfrontiert. In enger Kooperation zwischen Bundesheer und Behörden bzw. Einsatzorganisationen des Landes Niederösterreich wurde der computergestützte Führungssimulator der Landesverteidigungsakademie im Ausbildungszentrum Custoza in Neulengbach mit sämtlichen Daten, die für ein ziviles Katastrophenszenario erforderlich sind, gefüttert. Durch die umfangreichen Anpassungsarbeiten der Software wurde der militärische Gefechtssimulator so zum zivilen „Katastrophensimulator". Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurden Wetterbedingungen für die Übungssimulation vorgegeben und die Ausbreitung der Schadstoffwolke infolge eines Gefahrengutunfalls berechnet. Leitende Führungskräfte aller Entscheidungsebenen erhielten somit eine ideale Möglichkeit, ihr Können für den Realfall zu perfektionieren.

Lageeinweisung während der Übung
© IVW4


Landesrat Dipl. Ing. Josef Plank: Optimales Miteinander im Katastropheneinsatz

Szenarien wie Überschwemmungen, Großbrände, Flugzeugabstürze, schwere Verkehrsunfälle oder ein Gefahrengutunfall im Großraum Krems wurden am Computer bewältigt.

„Die virtuelle Übung ermöglicht den Führungsstäben der Einsatzkräfte ein optimales Miteinander im Katastropheneinsatz zu trainieren ohne dazu Hundertschaften an Einsatzkräften und Fahrzeugen in Bewegung setzen zu müssen", streicht der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dipl. Ing. Josef Plank als einen der Vorteile dieser Übung heraus.

„Da wir keine realistischen Szenarien aufbauen müssen, sind Verletzungen im Übungseinsatz ausgeschlossen. Und die finanzielle Dimension ist wesentlich günstiger", so Plank abschließend.

Befehle werden mittels Digitalfunk übermittelt
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Gefechtssimulator als ziviler Katastrophensimulator

Dem elektronisch simulierten Übungsszenario wird nicht nur in Österreich eine wichtige Rolle in der Zukunft eingeräumt, weswegen die Software entsprechend weiterentwickelt werden soll. Am Ende könnte sogar ein System stehen, das etwa den effektiven internationalen Einsatz bei Naturkatastrophen besser planen lassen könnte. Zahlreiche Beobachter aus dem In- und Ausland waren deshalb zur Beobachtung der Übung angereist.

Der Führungssimulator konnte auf Einladung der Landesverteidigungsakademie und des Militärkommandos NÖ heuer bereits zum dritten Mal für eine zivile Übung durch das Land Niederösterreich genutzt werden. 

Übungsziele
Erstes Ziel der diesjährigen Landeskatastrophenschutzübung war die Beübung der behördlichen Führungsstäbe des Magistrat Krems, der Bezirkshauptmannschaft Krems sowie des Bezirksführungsstabes der Feuerwehr. 

Weiters konnten durch die Mitwirkung der Leitstellen (Feuerwehr, 144 Notruf Niederösterreich und Bezirksleitstelle der Polizei) die Alarmpläne aller mitwirkenden Einsatzorganisationen beübt und überprüft werden.

Drittes Ziel war die Optimierung der Abläufe der in der Simulation eingesetzten Führungskräfte der Einsatzorganisationen und der Infrastrukturbetreiber (ÖBB, EVN, Straßendienst, städtischer Bauhof).

Alle Übungsziele konnten erreicht werden.

Besprechung
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Digitalfunk erfolgreich eingesetzt

Zum ersten Mal wurde eine Landeskatastrophenschutzübung komplett digital abgewickelt. Alle an der Übung teilnehmenden Organisationen wurden durch die Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz mit Digitalfunk ausgestattet.

Das äußerst positive Feedback der Übungssteilnehmer hat die hohe Qualität dieser neuen Technologie bestätigt. 

An der Übung haben folgende Behörden, Organisationen und Institutionen teilgenommen:

  • Landesverteidigungsakademie (Ausbildungszentrum Custoza) 
  • Magistrat Krems (inkl. Stadtbetriebe)
  • Bezirkshauptmannschaft Krems
  • Freiwillige Feuerwehren des Bezirkes Krems bzw. Bezirksfeuerwehrkommando Krems
  • Rotes Kreuz
  • Arbeiter Samariter Bund
  • 144 Notruf Niederösterreich
  • Polizei
  • Assistenzkräfte des Bundesheeres
  • Schifffahrtsaufsicht
  • Dynea, Chemiepark Krems 
  • EVN
  • ÖBB
  • NÖ Straßendienst
  • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Wettersimulation)
  • Militärkommando Niederösterreich (militärische Übungsleitung) 
  • Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz, Landeswarnzentrale (zivile Übungsleitung)


     


weiterführende Links

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