Impulstag 2018
Gebäudekonzepte und Freiraum
7. November 2018 im NV Forum
Im Zentrum des diesjährigen Impulstags standen Wohngebäude, die einerseits ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild aufweisen sollen, aber auch angenehmen Wohnraum bieten und überdies noch leistbar sein sollen.
Im ersten Teil wurden Gebäudekonzepte vorgestellt, die zeigen, wie energietechnische Vorgaben erfüllt bzw. Wohlfühlen und Flexibilität zu möglichst leistbaren Kosten kombiniert werden können. Der zweite Teil behandelte den Freiraum zwischen den Gebäuden. Er dient der Erholung, der Entspannung und dem Verweilen. Gestaltung und Bepflanzung sollen ein entsprechend angenehmes Umfeld schaffen und zugleich Hitze und Kälte erträglicher machen. Die Gebäude und die Freiräume müssen aber auch für Menschen mit Einschränkungen ohne Schwierigkeiten nutzbar sein. Somit schließt die Barrierefreiheit in und außerhalb von Gebäuden den Themenkreis.
Diese Vielfalt wurde beim heurigen Impulstag mit Referaten zu aktuellen Projekten der NÖ Wohnbauforschung behandelt und abschließend mit Landesrat Martin Eichtinger und den Referentinnen und Referenten am Podium diskutiert.
Der Beitrag von Daniela Trauninger von der Donau-Universität Krems behandelte die Anforderungen an die thermische Gebäudequalität und die Heizsysteme für Wohngebäude aus den energietechnischen Vorgaben der OIB Richtlinie 6. Dabei wurden für die Nutzungsdauer der Gebäude die ökologische Gleichwertigkeit und auch die Kosteneffekte an Beispielen dargestellt. Eine abschließende Betrachtung des IST-Standes zeigte die derzeit am häufigsten verwendeten Heizsysteme und führte auch Erfahrungen aus der Praxis bzw. Kritikpunkte an.
Gerald Batelka und Wolfgang Amann präsentierten ein derzeit laufendes Projekt, in dem Konzepte für innovativen Wohnbau mit effizienter Haustechnik und leistbaren Kosten über den gesamten Lebenszyklus im Rahmen einer Siedlungsentwicklung in Theresienfeld erarbeitet werden. Die Ziele betreffen im Einzelnen:
- Dekarbonisierung bei Heizung, Kühlung, Warmwasser und Haushaltsstrom
- Verdichtung im suburbanen Raum durch Eigenheimqualität im mehrgeschossigen Wohnungsbau
- Low Tech statt technischer Komplexität
- Leistbarkeit und Nutzungstauglichkeit über den gesamten Nutzungszeitraum
Die Ergebnisse werden direkt in die Projektentwicklung der Wien-Süd Gruppe einfließen und sollen auch Gemeinden bei der Siedlungsentwicklung helfen.
Katja Batakovic von Natur im Garten Tulln behandelte in ihrem Beitrag den Wert der Bepflanzung für Gebäude und Freiraum. Mit Beispielen wurde gezeigt, wie Wohnbauten und –anlagen dann ihr volles Potential entfalten, wenn Architektur und Freiraumgestaltung harmonisch aufeinander abgestimmt sind, wie mit Pflanzen gekühlt werden kann, wie Schattenplätze attraktiv gestaltet werden und welche Pflanzen sich für pflegeleichte Beschattung eignen.
Birgit Masopust vom BHW Bildungs- und Heimatwerk zeigte, wie wichtig es für unsere Gesellschaft ist, barrierefrei zu sein. Wenngleich es nur für 20% der Gesellschaft notwendig ist, bringt es doch für alle einen Komfortgewinn. Mit Hilfe von Best Practise-Beispielen wurden vorbildliche Umsetzungen der Barrierefreiheit vorgestellt. Dabei konnte auch aufgezeigt werden, dass es oft nur kleine Maßnahmen benötigt, um Barrierefreiheit umzusetzen. Es wurden aber auch schlechte Beispiele angesprochen, welche Konflikte entstehen und wie sie gelöst werden können.
Die abschließende Podiumsdiskussion mit Landesrat Martin Eichtinger führte die einzelnen Sichtweisen der Referentinnen und Referenten zusammen und brachte einen Impuls zur Implementierung der Freiraumgestaltung und der Barrierefreiheit an derzeit laufenden Projekten. Dies soll Erfahrungen in der praktischen Umsetzung bringen, aber auch die Auswirkungen auf die Kosten und auf die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner zeigen.
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